
Tag 1 – Raus aus dem Alltag, rein ins Abenteuer
🚴♂️ Tag 1 – Endlich raus! Vom Büro in die Freiheit
Der erste Tag meiner Sommertour 2025 beginnt nicht mit Sonnenaufgang oder Vorfreude im Morgengrauen, sondern mit einem letzten Blick zurück auf das Büro. Um Punkt 14 Uhr steige ich direkt nach der Arbeit aufs Rad – noch halb im Kopf bei Tabellen und Terminen, aber das Ziel ist klar: Raus. Weg. Losfahren. Mein Rad ist gepackt, das Abenteuer kann losgehen! Die Strecke von Unterkirchberg nach Gabelbachergreut beträgt rund 55 Kilometer mit etwa 450 Höhenmetern – ein sanfter Einstieg in ein großes Abenteuer.
Es ist bewölkt, aber angenehm warm – 27 Grad, kein Regen in Sicht. Ich fahre los mit einem Gefühl aus Erleichterung, Anspannung und einer Spur Unsicherheit. Der Übergang vom Alltag ins Unterwegssein geschieht nicht durch das Schließen einer Tür, sondern tritt ein, während die Kilometer unter den Reifen verschwinden. Nach etwa einer Stunde merke ich: Ich beginne, im Moment zu sein.


🌳 Durch Dörfer und Wälder: Aufwärmrunde mit Herzklopfen
Die Strecke führte mich durch Weißenhorn, Ichenhausen, Goldbach und Freihalden – kleine Orte mit alten Kirchen, stillen Gassen und dieser Art von Ruhe, die man in Städten nie findet. Ich habe bewusst langsam gemacht, nicht aus Erschöpfung, sondern weil ich spüren wollte, dass ich raus bin. Die ersten Kilometer fühlten sich wie ein Abstreifen der alten Haut an. Statt Mails und Betriebsvereinbarungen: Vogelgezwitscher, Felder, Wald. Ich habe mehrfach angehalten – nicht aus Atemnot, sondern weil ich das Gefühl hatte, ankommen zu müssen, nicht nur im Etappenziel, sondern bei mir selbst.
Ein besonderer Zwischenstopp: der Marzellus-Garten. Eine Oase der Ruhe mitten auf meiner Strecke – grün, still, kunstvoll. Ich verbringe einige Minuten zwischen den Pflanzen und Skulpturen, atme durch, mache Fotos. Dieser Ort ist wie ein erstes kleines Geschenk dieser Reise. Wer neugierig ist: https://www.karl-kaemmer.de/garten/04-marzellus-garten/






🏕️ Erste Nacht unter freiem Himmel – bei Fremden, die sich anfühlen wie Freunde
Am Zielort angekommen, kündigt sich ein Regenschauer an. Ich werde freundlich empfangen – meine erste Übernachtung habe ich über die Plattform One Night Tent organisiert. Schnell baue ich mein Zelt auf, der Regen kommt genau in dem Moment, als ich fertig bin. Ich bin dankbar, dass alles geklappt hat – es fühlt sich an wie ein erster kleiner Sieg.
Was ist One Night Tent? Es handelt sich um eine Internetplattform, auf der Privatpersonen kostenlos ihren Garten oder ein Stück Land für eine Nacht Radreisenden oder Wanderern zur Verfügung stellen. Eine wunderbare Initiative, die nicht nur günstige Übernachtungen ermöglicht, sondern auch echte Begegnungen schafft. Heute hatte ich genau so eine: herzlich, offen, unkompliziert.


🤯 Kopf frei, aber Herz noch voll
Ich bin ehrlich: Körperlich war der Tag kein Problem. Aber innerlich war ich noch nicht ganz auf Tour. Der Abschied vom Arbeitsmodus dauert wohl länger als ein paar Kilometer. Gleichzeitig bin ich neugierig, was die nächsten Tage bringen. Noch fühlt sich alles an wie ein Testlauf – wie die Prolog-Etappe vor dem großen Aufbruch. Ich habe mir vorgenommen, jeden Tag ganz bewusst zu erleben. Nicht nur zu treten, sondern zu schauen. Nicht nur anzukommen, sondern unterwegs zu sein. Diese Reise ist keine Flucht – sie ist ein Aufbruch.
Zum Abendessen koche ich mit meinem Trangia-Kocher vegane Spaghetti – einfach, aber herrlich. Ich sitze im Zelteingang, höre den Regen auf das Außenzelt trommeln, und spüre zum ersten Mal: Jetzt bin ich wirklich unterwegs. Der erste Tag ist geschafft – voller kleiner Erlebnisse, Begegnungen, Eindrücke. Morgen beginnt das Rollen.
Und zum Abschluss noch ein passendes Zitat für diesen ersten Tag – humorvoll, aber wahr:
„Radreisen ist wie Meditation – nur mit schmerzendem Hintern.“


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