„Namaste Himalaya!“ von Michael Moritz
Lesestoff

„Namaste Himalaya!“ von Michael Moritz

 

Die letzten Kilometer meiner Radtour – von Ulm über Zagreb bis zur Küste Kroatiens, vorbei an den Bergen Sloweniens und entlang des türkisblauen Soča-Flusses bis nach Villach – lagen hinter mir. Die Beine schwer, das Herz leicht. In einem dieser letzten Abende, erfüllt von Eindrücken und Erinnerungen, hielt ich ein Buch in den Händen, das mich sofort in seinen Bann zog: „Namaste Himalaya!“ von Michael Moritz. Ein bewusst ausgewählter Begleiter – als meditativer Abschluss und innerer Kontrapunkt zu meinem körperlichen Abenteuer. Kaum hätte ich ein besseres Buch zu diesem Moment wählen können.

Buchtitel, Verlag & ISBN

  • Titel: Namaste Himalaya! – Wie ein Dorf in Nepal mir die Welt öffnete (Untertitel) 
  • Verlag: National Geographic Taschenbuch (Piper Verlag GmbH, München) 
  • Erscheinungsdatum: 31. Mai 2024 
  • Format / Seiten: 256 Seiten, Klappenbroschur, mit 16‑seitigem Farbbildteil und Farbkarte 
  • ISBN-10: 3-492-40671-8 / 3492406718; ISBN-13: 978-3-492-40671-0 / 9783492406710 

1. Worum geht’s in „Namaste Himalaya!“?

Namaste Himalaya! ist keine spektakuläre Reisegeschichte, sondern eine leise, berührende Reise – nach Nepal, aber vor allem ins Innere des Autors. Michael Moritz, frisch aus einer persönlichen Krise kommend, macht sich auf den Weg zum Annapurna Circuit. Keine Heldentaten, keine Rekordjagd – vielmehr die Suche nach Antworten, nach Verlässlichkeit in einer Welt, die buchstäblich aus den Fugen geraten ist.

Die äußere Reise verändert sich rasch zur inneren: Er begegnet atemberaubender Natur, vielfältigen Menschen – aber vor allem seiner eigenen Rastlosigkeit, seinen Zweifeln, Erschöpfung und inneren Dialogen. Mit feinem Humor und Selbstironie lässt er uns Anteil nehmen: an der leisen Kraft des Verzichts, dem Wert des Ankommens im Moment, jenseits immer neuer Ziele.

Dazu zieht sich wie ein roter Faden das Motiv der „Ruhe“ – nicht als Stillstand, sondern als bewusste Gegenwart im Jetzt. Das Buch verführt nicht zur Selbstoptimierung, sondern zum Innehalten und Loslassen.


2. Warum passte es perfekt nach meiner Radtour

Nach 1 800 Kilometern auf dem Fahrrad, durch wechselnde Landschaften, mit Nächten im Zelt, Gesprächen mit Fremden und Momenten tiefer Zufriedenheit, war Namaste Himalaya! wie ein Echo. Es erinnerte mich daran: Das Wertvollste liegt oft im Dazwischen, nicht im Ziel.

Was mich besonders berührte:

  • Kein Pathos, keine Überinszenierung – ohne Selbstinszenierung stellt Moritz uns seinen inneren Prozess authentisch vor.
  • Lesbar, klar, dennoch spannend – weil echte Erfahrungen erzählt werden.
  • Themen wie Zweifel, Veränderung, Hoffnung und das grundsätzliche Ankommen – im Leben wie auf der Tour.

Dieses Buch war für mich der perfekte Abschluss – eine Stimme, die sagte: Nicht die Kilometer zählen. Nicht die Fotos oder exotischen Orte. Sondern das, was bleibt, wenn man zur Ruhe kommt.


3. Vertiefung: Inhaltliche Highlights und Wirkung

  1. Gestrandet und angekommen
    – In Nepal trifft eine äußere Krise – der Lockdown – auf innere Unruhe. Die Reise wird zur Echokammer der Fragen, die innerlich bereits vorhanden waren.
  2. Leben in der Dorfgemeinschaft
    – Fremde werden zu Nachbarn. Hunger, Reis anbauen, Stall bauen, lachen über die eigene Ungeschicktheit – das einfache Leben öffnet Perspektiven auf das Wesentliche.
  3. Aus Fremden werden Freunde, aus Reisebegleitern Geliebte
    – Die Beziehung zwischen Michael und Anna wandelt sich: von Reisepartnern zu Menschen, die sich neu wahrnehmen – auch sich selbst.
  4. Die innere Reise
    – Im Wellblech­dach-Dorf am Himalaya entsteht eine Reflexion darüber, was Freiheit und Heimat bedeuten, wenn äußere Umstände alles verändern.
  5. Der Blick nach innen als Abenteuer
    – Der Himalaya wird zum Spiegel für innere Landschaften: Zweifel, Sehnsucht nach Ruhe, Akzeptanz des Unabänderlichen, Sinnsuche.

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