Wer auf Radreisen nicht nur Kilometer, sondern auch kulinarische Erlebnisse sammeln will, stolpert früher oder später über das Buch Cook & Gravel. Ich habe es mir mal genauer angeschaut – und sage gleich vorweg: Es ist ein echtes Schmuckstück für alle, die Genuss und Gravel lieben.
Schon beim ersten Durchblättern wird klar: Hier geht es nicht einfach nur ums Kochen. Die Bilder sind richtig schön gemacht, fangen die Stimmung von Gravel-Touren perfekt ein und machen direkt Lust, die Taschen zu packen und loszuradeln. Auch die Gestaltung ist super atmosphärisch – man spürt den Abenteuergeist auf jeder Seite.
Was die Rezepte angeht, ist das Ganze allerdings ein zweischneidiges Schwert. Viele Gerichte sind recht einfach gehalten, was ja grundsätzlich unterwegs ein Vorteil ist. Aber praktisch sind sie nicht immer. Beispiel gefällig? Da steht dann mal eben „frische Ananas“ auf der Zutatenliste. Wer schon mal mit einem vollgepackten Gravelbike unterwegs war, weiß: Für eine ganze Ananas ist da einfach kein Platz. Und ehrlich gesagt – auf rauen Wegen möchte ich auch keine tropischen Früchte durch die Gegend schaukeln.
Generell richtet sich Cook & Gravel eher an Feinschmecker, die das Essen unterwegs zelebrieren wollen, und weniger an die klassische Bikepacking-Fraktion, bei der alles leicht, schnell und praktisch sein muss. Wer also abends im Zelt eher eine schnelle Linsenpfanne bevorzugt, wird hier nicht überall fündig. Wer aber Lust hat, unterwegs mal ein richtig schönes Outdoor-Dinner aufzubauen, der bekommt jede Menge Inspiration.
Mein Fazit: Cook & Gravel ist ein tolles Buch zum Träumen, Schmökern und Planen – für die ganz großen Genussmomente auf zwei Rädern. Wer aber Rezepte für den harten Gravel-Alltag sucht, wird lieber noch ein kleines, praktisches Kochbuch dazu einpacken.