
Gravelbike Tour Allgäu: Meine zweite Fahrt mit neuem Bike
Es war meine zweite größere Tour mit dem neuen Gravelbike – und dafür hätte ich mir keinen besseren Spielplatz als das Allgäu aussuchen können. Rund 110 Kilometer und über 1.920 Höhenmeter haben mir gezeigt, wo die Stärken meines neuen Rades liegen – und wo ich selbst noch etwas üben darf. Das Allgäu kenne ich zwar schon von vielen Touren mit meinen anderen Rädern, aber diesmal war es anders: leichter, direkter, sportlicher – und manchmal härter, als ich erwartet hätte.

Gestartet bin ich in Kempten, der „Hauptstadt des Allgäus“. Vom historischen Rathausplatz bis zur alten Basilika steckt hier mehr Geschichte, als man in einem kurzen Stopp aufsaugen kann. Für mich war’s aber nur der Auftakt.
Marktfrühstück in Immenstadt
Das erste Highlight wartete schon in Immenstadt: Auf dem Marktplatz war Markt, die Stände quollen über mit Obst, Brot und regionalen Spezialitäten. Zwischen Händlergeschrei und Dorfatmosphäre gönnte ich mir mein zweites Frühstück – perfekte Grundlage für die Anstiege, die noch kommen sollten.


Schweiß und Ausblicke an der Thaler Höhe
Von Immenstadt ging es hinauf auf die Thaler Höhe. Der Anstieg war fordernd: lose Steine, extrem verwurzelte Waldwege, Rampen zum Schieben und sogar Passagen, bei denen ich das Bike tragen musste. Dafür entschädigte der Ausblick auf den Großen Alpsee – ein tiefblauer Spiegel zwischen den Bergen, der jeden Schweißtropfen wert war.

Kleine Dörfer und große Begegnungen
Die Tour führte mich weiter über Stiefenhofen, Weiler im Allgäu und Oberstaufen. Mal kleine, stille Dörfer mit alten Bauernhäusern, mal ein bekannter Kurort mit langer Tradition. Besonders in Erinnerung blieb mir aber eine Begegnung in den Bergen: An einer Hütte fragte ich eine Gruppe junger Leute, ob der Brunnen Trinkwasser habe. Statt einer Antwort drückten sie mir lachend eine volle Flasche in die Hand. Wir kamen ins Gespräch über mein neues Rad – und über Klickpedale. Für sie selbstverständlich, für mich noch ein Respektthema. Solche spontanen Momente sind oft die schönsten.


Gravelbike-Feeling: Speed und Vorsicht
Zurück Richtung Immenstadt zeigte mir mein Gravelbike seine zwei Gesichter. Auf geraden Strecken schoss es wie ein Pfeil nach vorne – die Beschleunigung macht süchtig. Bei Abfahrten dagegen bremste ich eher mich selbst als das Rad, weil ich die Bremsleistung noch nicht voll einschätzen kann. Am Abend spürte ich mein Genick von der sportlichen Sitzposition. Aber das ultraleichte Gewicht erwies sich als Segen, wenn das Rad über Schranken, Zäune oder Bahnhofstreppen getragen werden musste.
Kurioses aus der Bayerischen Bahn
Ein Extra-Abenteuer brachte die Anfahrt mit der Bahn: In der bayerischen Bahn sind Hunde teurer als Fahrräder, wenn man sie mitnehmen möchte. Ein kurioses Detail im Tarifsystem, das zeigt, wie schräg Prioritäten manchmal gesetzt werden. Immerhin reist das Rad günstiger – wenn man das Tarif-Dickicht erstmal durchschaut hat.
Fazit: Eine Allgäu-Odyssee auf zwei Rädern
Am Ende standen die Zahlen: 110 Kilometer, 1.732 Höhenmeter, müde Beine – und die Gewissheit, dass dieses neue Gravelbike mich noch auf viele Abenteuer begleiten wird. Das Allgäu ist für mich der perfekte Testplatz: hart, schön und voller kleiner Geschichten. Graveln ist eben nicht nur Radfahren – es ist eine Reise durch Landschaften und Begegnungen, bei der jeder Kilometer eine neue Erinnerung schreibt.


You May Also Like

Mich hat es erwischt! Diagnose „Weißer Hautkrebs“
13. März 2025
📅 Tag 13 – Aus der Stadt, rein ins Wasser(fall)-Paradies
9. Juli 2025