
đ Tag 25 â Der letzte Gipfel, das letzte Tal: Villach, ich bin da.
Heute war nochmal alles drin.
Berge, SchweiĂ, Staunen â und der Moment, an dem du realisierst, dass es zu Ende geht.
67 Kilometer, 1.030 Höhenmeter â von der KĂŒste Kroatiens ĂŒber den Alpenbogen bis in die KĂ€rntner Stadt Villach.
Und der Weg dorthin hatte es nochmal richtig in sich.

đïž Passo Predil â SchweiĂ, Schmerz und Stolz
Der Passo Predil im Triglavski Narodni Park ist nicht einfach nur ein Grenzpass â er ist ein Monster.
Ăber 5 Kilometer mit Steigungen von mehr als 13 %, mitten durch ein eindrucksvolles Naturschutzgebiet â mit nichts auĂer Wald, Geröll, Serpentinen und deinem eigenen Atem.
Ich habe heute so sehr geschwitzt wie noch nie.
Der SchweiĂ lief mir nicht nur den RĂŒcken runter â sondern aus den Schuhen wieder raus.
Ich habe mein Fahrrad verflucht, mich gefragt, warum ich das alles mache â aber ich bin oben angekommen.
Und genau das macht diesen Moment unvergesslich.
Oben: kurze Pause. Unten: der Lago del Predil, grĂŒnblau schimmernd in der Sonne, fast zu schön, um real zu sein.
Dann eine lange Abfahrt â Erleichterung, Stolz, GĂ€nsehaut.







Alpe-Adria-Radweg & die groĂe Radfahrprozession
Kurz vor Villach habe ich mich auf den bekannten Alpe-Adria-Radweg eingeklinkt â und was mich da erwartete, war⊠eine Massenbewegung auf zwei RĂ€dern.
In einer halben Stunde sind mir mehr Radreisende entgegengekommen als in den letzten drei Wochen zusammen.
Nur dass es oft keine klassischen Radreisenden waren â es war das groĂe E-Bike-Ballett.
Mit klickenden Pedalen, Satteltaschen in Reih und Glied und dem leichten Surren von UnterstĂŒtzung auf âTour-Modusâ.
Und ich?
Ich habe den letzten Pass meiner Reise ohne Strom bezwungen â mit 25 kg GepĂ€ck.
Ganz ehrlich: Ich gönnâs den Leuten. Aber⊠sagen wir so:
Mein Akku ist leer â aber meiner hat keine Steckdose.
Villach: Ruhe, Reflexion & ein gutes Buch
In Villach habe ich mir eine gute Unterkunft gegönnt â drei NĂ€chte Entspannung, ein sauberes Bett, ordentliches FrĂŒhstĂŒck und Menschen, die wissen, wie man einen Radreisenden empfĂ€ngt.
Auch wenn 80 % davon E-Biker sind, die sich ĂŒber âdie harte Strecke von 40 Kilometernâ beklagen. 
Ich habe gelesen, geschrieben, geschlafen â und dabei das Buch âNamaste Himalayaâ von Michael Moritz verschlungen.
Ein Reisebericht, ein SelbstportrÀt, ein emotionales Tagebuch.
Und irgendwie hat es mich tief berĂŒhrt â denn vieles, was er beschreibt, kenne ich selbst:
Nie ganz ankommen, immer auf der Suche.
Dazu wird es definitiv noch einen eigenen Artikel geben.
Abschluss â Ein letzter Blick zurĂŒck
Jetzt, da mein Rad im Abstellraum des Hotels steht und ich meine Heimfahrt mit der Bahn organisiere, wird es Zeit fĂŒr einen letzten RĂŒckblick:
25 Tage. 1766 Kilometer. Ăber 15250 Höhenmeter. 6 LĂ€nder.
UnzĂ€hlige PĂ€sse, FĂ€hren, Felder, FlĂŒsse â und unendlich viele EindrĂŒcke.
Highlights:
Die erste Nacht im Zelt in Gabelbachergreut bei Regen â endlich unterwegs!
Das erste Bad im Meer auf Ugljan.
Die brutale Schönheit von Pag, die TrÀnen beim Blick ins Tal bei Obrovac.
Die Ruhe an der SoÄa, das letzte Zeltlager, der Geschmack von Risotto und Bohnen in der Abendsonne.
Und natĂŒrlich: Die Ankunft in Villach.
Lowlights:
Die schlaflosen NĂ€chte auf undichter Isomatte.
Die wĂŒtenden Hunde auf kroatischen Nebenwegen.
Der Moment, als mein GepÀcktrÀger brach.
Der emotionale Tiefpunkt in Slunj, als alles zu viel wurde.
Aber genau das macht diese Reise zu dem, was sie war:
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Ehrlich. Hart. Unvergesslich.
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Zitat des Tages (und der Reise)
âAm Ende zĂ€hlt nicht, wie viele Kilometer du gefahren bist â sondern, wie weit du gekommen bist.â


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