
📅 Tag 23 – Von Rijeka nach Nova Gorica: Drei Länder, zwei Städte und müde Beine
Heute war wieder einer dieser langen, fordernden Tage.
118 Kilometer, 1.380 Höhenmeter und gefühlt jeder davon ein bisschen härter als gestern.
Nach einem Tag Pause in Rijeka hatte ich gehofft, mit frischer Energie loszufahren – aber mein Körper hatte da wohl einen anderen Plan.
Die Beine fühlten sich schwer an, die Motivation kam erst spät, aber ich wusste: Die Soča wartet.

🏔️ Der letzte Blick auf die Adria – dann nur noch rauf
Die Tour begann mit einem ordentlichen Anstieg direkt nach dem Start in Rijeka.
Es war brutal. Kein Warmfahren, keine Gnade – einfach hoch, im Schweiße des Angesichts.
Aber der Blick zurück auf die glitzernde Adria, während ich mich Meter für Meter hocharbeitete, war es wert.
Ein letzter Abschied von der KĂĽste, bevor die Route mich endgĂĽltig Richtung Nordosten schickte.
🇸🇮 Rein nach Slowenien – und keiner fragt
Schon wenige Kilometer später überquerte ich die slowenische Grenze – wie immer ohne Kontrolle, einfach ein Schild am Straßenrand und eine neue Sprache auf den Straßenschildern.
Die Landschaft änderte sich sofort: grüner, kühler, dichter bewaldet.
Slowenien empfing mich mit offenen Straßen, ruhigen Dörfern und Ausblicken, die mir für kurze Zeit die Schmerzen in den Oberschenkeln vergessen ließen.

đźš— Leider auch viel Verkehr
Was allerdings die Stimmung etwas trĂĽbte:
Ein längerer Abschnitt führte über eine Straße, die offenbar von vielen Touristen als Umfahrung der slowenischen Autobahn Richtung Istrien genutzt wird.
Das bedeutete: viel Verkehr, viel Lärm, wenig Spaß.
Ein kleiner Dämpfer, aber am Nachmittag wurde es wieder ruhiger und landschaftlich beeindruckender.
🌍 Nova Gorica – und ein Schritt nach Italien
Gegen Abend erreichte ich Nova Gorica, mein heutiges Etappenziel.
Nach einer kurzen Verschnaufpause bin ich noch zu Fuß nach Gorizia auf der italienischen Seite spaziert – denn die beiden Städte gehen direkt ineinander über.
Und dabei wurde es nochmal richtig spannend.



🇮🇹 Gorizia – Kulturhauptstadt 2025 zwischen Alt und Still
Gorizia, die italienische Nachbarstadt von Nova Gorica, ist 2025 zusammen mit ihrer slowenischen Schwesterstadt Kulturhauptstadt Europas.
Ein spannendes Projekt, das grenzüberschreitend gedacht ist – und die beiden Städte, die einst durch den Eisernen Vorhang getrennt waren, heute verbindet.
Historisch war Gorizia lange unter habsburgischer Herrschaft und später Teil Italiens – ein Ort mit österreichisch-slowenisch-italienischer DNA.
Doch am Samstagabend wirkte die Stadt fast gespenstisch ruhig.
Kaum Menschen auf den Straßen, viele Geschäfte geschlossen – eine überraschende Stille, die so gar nicht zu dem Bild einer aufblühenden Kulturstadt passen wollte.
Vielleicht lag es an der Hitze, vielleicht an der Tageszeit – aber mein Spaziergang durch Gorizia war fast schon meditativ.
Ein Ort, der mehr Potenzial als Puls ausstrahlte – zumindest heute.
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🌱 Persönlicher Eindruck
Der Tag war anstrengend, heiĂź und am Ende ein bisschen surreal.
Drei Länder in einem Tag, lange Straßen, viele Höhenmeter – und das Gefühl, dass der Körper langsam die Zielgerade spürt.
Aber: Der letzte groĂźe Abschnitt wartet.
Morgen beginnt die Fahrt entlang der Soča – mein persönliches Finale.
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đź§ Zitat des Tages
„Nicht jedes Ziel liegt in der Ferne – manchmal beginnt es direkt hinter der Grenze.“


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