
📅 Tag 17 – Streifzug durch Šibenik: Kopfsteinpflaster, Geschichte und ein bisschen Alltag
Heute war ein Tag ohne Pedale, ohne Höhenmeter, ohne Straßenkarten.
Ein Tag ohne Rad – aber mit Zeit.
Zeit, um einfach zu sein, durchzuatmen, Wäsche zu waschen, Fotos zu machen und durch die verwinkelten Gassen von Šibenik zu schlendern. Und ich kann sagen: Das war genau das, was ich gebraucht habe.









🏛️ Šibenik – eine Stadt mit rauer Seele und stolzer Geschichte
Šibenik ist keine glattgebügelte Postkartenstadt – und vielleicht ist sie gerade deshalb so faszinierend.
Die Stadt liegt an der Adriaküste und ist eine der ältesten kroatischen Städte an der Küste, die nicht von Griechen oder Römern, sondern von Kroaten selbst gegründet wurde. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1066, als der kroatische König Petar Krešimir IV. Šibenik als Königsstadt bezeichnete – daher auch der Spitzname: „Krešimirov grad“ (Stadt des Krešimir).
Im Laufe der Jahrhunderte wurde Šibenik immer wieder von unterschiedlichen Mächten regiert: Byzantiner, Venezianer, Habsburger, Osmanen – jede Ära hat Spuren hinterlassen.
Die bekannteste Sehenswürdigkeit ist die Kathedrale des Heiligen Jakob (Sveti Jakov), die zwischen dem 15. und 16. Jahrhundert vollständig aus Stein – ohne Zement oder Mörtel – gebaut wurde. Sie gilt als eines der beeindruckendsten Beispiele der Renaissance-Baukunst in ganz Europa und ist UNESCO-Weltkulturerbe.
Auch die vier Festungen rund um die Stadt erzählen von der wehrhaften Vergangenheit: Besonders die Festung St. Michael (Tvrđava Sv. Mihovila), die du heute erkundet hast, thront über der Altstadt und bietet einen weiten Blick über die Dächer, das Meer und die umliegenden Inseln. Früher Verteidigungspunkt, heute Open-Air-Bühne – Geschichte trifft Gegenwart.
Šibenik war über Jahrhunderte hinweg ein strategischer Punkt – oft umkämpft, selten ruhig, aber immer stolz. Und das spürt man noch heute.





🏘️ Atmosphäre der Altstadt – wo jeder Stein eine Geschichte erzählt
Šibenik ist ein Labyrinth.
Nicht im unangenehmen Sinne – sondern wie ein verwinkelter Traum aus Kalkstein, in dem man sich gerne verliert.
Enge Gassen, die plötzlich in kleine Plätze münden. Treppe um Treppe, manchmal ohne Geländer, manchmal nur für Eingeweihte.
Die Wäsche flattert zwischen den Mauern, Katzen liegen faul in der Sonne, aus Fenstern dringt Musik, irgendwo brutzelt Mittagessen.
Es ist keine glattrestaurierte Disney-Version einer Altstadt – hier ist noch Leben drin. Echtes.
Hinter jeder Ecke eine neue Perspektive, eine neue Farbe, ein Lichtspiel aus Schatten und Sonne.
Ich habe heute einfach den Fotoapparat in die Hand genommen und mich treiben lassen. Keine Route, kein Ziel – nur schauen, entdecken, festhalten.
Zwischendurch mal einen Eiskaffee, mal ein Plausch mit einem Straßenkünstler, mal einfach nur stehenbleiben und die Stille genießen, wenn der Trubel einer Kreuzung verebbt.
Die Festung St. Michael war mein Aussichtspunkt für den Nachmittag – Geschichte unter den Füßen, Panorama vor der Nase, und der Wind, der mir sagte: Bleib noch ein bisschen.









🌱 Persönlicher Eindruck
Heute habe ich wieder bewusst gespürt, wie wichtig diese Pausen sind.
Kein Streckenabschnitt, keine neue Grenze – sondern einfach Zeit, um anzukommen, zu schauen, zu atmen.
Šibenik hat mich heute mit seiner Rauheit und Wärme gleichermaßen beeindruckt.
Und ich freue mich, dass ich morgen nochmal hier bin.
🧠 Zitat des Tages
„Nicht die Kilometer zählen – sondern die Augenblicke, in denen du innehältst.“
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